Das Erbrecht regelt die Verteilung von Vermögen nach dem Tod einer Person. Es bestimmt, wer die Erben sind und welche Vermögenswerte auf sie übergehen. Eine wichtige Rolle im Erbrecht spielen Schenkungen. Eine Schenkung ist eine freiwillige Zuwendung von Vermögen, die zu Lebzeiten oder im Todesfall erfolgen kann.
Im Fokus dieses Beitrags steht die Behandlung von Schenkungen im Erbrecht. Wir werden uns mit den verschiedenen Aspekten von Schenkungen während des Lebens und im Todesfall beschäftigen, einschließlich der Vorteile und Nachteile. Außerdem werden wir uns mit dem Widerruf von Schenkungen befassen und Hinweise auf weiterführende Ressourcen geben.
Allgemeine Informationen zum Erbrecht
Das Erbrecht regelt die Verteilung von Vermögen nach dem Tod einer Person. Es bestimmt, wer die Erben sind und welche Vermögenswerte auf sie übergehen. Im Erbrecht gibt es verschiedene Regelungen und Gesetze, doch es gibt auch bestimmte Grundprinzipien. Dazu gehört zum Beispiel die gesetzliche Erbfolge, bei der bestimmte Verwandte automatisch zu Erben bestimmt werden.
Weitere Informationen zum Thema Erbrecht Pflichtteile und Erbanspruch:
Was ist eine Schenkung?
Eine Schenkung ist eine freiwillige Zuwendung von Vermögen, die zu Lebzeiten oder im Todesfall erfolgen kann.
Schenkungen während des Lebens
Klassischer Weise erfolgt eine Schenkung zu Lebzeiten (Vermögensübertragung unter Lebenden). Dies kann in Form von Geld, Immobilien, Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten geschehen. Der Schenker überträgt das Eigentum an dem Vermögenswert auf den Beschenkten, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
Als Schenkung gelten:
Es fallen auch Steuern bei einer Schenkung an, die zum Zeitpunkt der Ausführung der Zuwendung erhoben werden. Dabei unterliegt die Schenkung den gleichen Steuersätzen und Bewertungsvorschriften wie ein Erbschaft (Erwerb von Todes wegen). Auch kommen die gleichen Steuersätze und Steuerbefreiungen zur Anwendung. Eine Ausnahme sind allerdings die Versorgungsfreibeträge; Diese gelten nicht bei Schenkungen.
Bei Schenkungen unter Ehepartnern ist der Steuer-Freibetrag am höchsten. Erst ab 500.000 € ist eine Schenkungssteuer fällig. Eltern können ihren Kindern bis zu 400.000 € steuerfrei schenken. Auch bei Enkelkinder gilt ein Freibetrag von bis zu 400.000 €.
Vorteile und Nachteile von Schenkungen während des Lebens
Schenkungen während des Lebens können sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Ein Vorteil ist, dass der Schenker die Freude am Beschenken noch erleben kann und die Möglichkeit hat, den Empfänger in den Genuss des Geschenks kommen zu sehen.
Ein Nachteil kann sein, dass der Schenker sich durch die Schenkung selbst finanziell einschränken kann und in manchen Fällen sogar in eine ungewollte Abhängigkeit geraten kann.
Beispiele für gängige Formen von Schenkungen
Es verschiedene gängige Formen von Schenkungen während des Lebens. Ein häufiges Beispiel ist die Schenkung von Geld oder Sachwerten an Kinder oder Enkelkinder. Diese Schenkungen fallen oftmals in den Freibetrag für Schenkungen und sind damit steuerfrei (Freibetrag = 400.000 €). Ein weiteres Beispiel ist die Übertragung von Immobilien oder Unternehmen an Kinder oder Enkelkinder. Bei diese Art der Schenkung fallen jedoch in der Regel Schenkungssteuern an.
Erbrecht – Schenkung auf den Todesfall
Es gibt nicht nur Schenkungen unter Lebenden, sondern auch Schenkungen, die erst im Todesfall zu Stande kommen, also wenn der Beschenkte den Schenker überlebt. Man spricht hierbei von einer sogenannten „Schenkung auf den Todesfall“.
Die Schenkung auf den Todesfall muss den erbrechtlichen Vorschriften eines Testaments gerecht werden. Zudem ist eine notarielle Beurkundung unbedingt notwendig.
Ohne Beurkundung durch einen Notar ist eine Schenkung auf den Todesfall unwirksam!
Schenkung auf den Todesfall bedeutet, dass jemandem ein Schenkungsversprechen gegeben wird. Dieses gilt jedoch nur unter der Bedingung, dass der Beschenkte das Geschenk erst verlangen darf, wenn der Schenkende verstorben ist. Es muss also der Beschenkte den Schenker überleben. Diese Bedingung wird im Fachjargon auch aufschiebende Bedingung genannt.
Im Vergleich zu einer Schenkung unter Lebenden soll bei der Schenkung auf den Todesfall die Übergabe des Gegenstandes auf den Beschenkten erst dann erfolgen, wenn der Schenkende tot ist.
Vorteile und Nachteile von Schenkungen im Todesfall
Ein möglicher Vorteil der Schenkung im Todesfall ist, dass der Verstorbene durch eine Schenkung sein Vermögen noch nach seinem Tod steuergünstig gestalten kann, indem er beispielsweise bestimmte Personen begünstigt. Auch kann er so seinen Willen in Bezug auf die Verteilung seines Vermögens nach seinem Tod ausdrücken.
Im Gegensatz zu einem Testament oder einem Erbvertrag macht eine Schenkung im Todesfall den Beschenkten nicht zum Erben. Dies bietet den Vorteil, dass sich der Beschenkte nicht mit Nachlassverbindlichkeiten beschäftigen muss.
Ein Nachteil kann sein, dass Schenkungen im Todesfall zu Streitigkeiten unter den Erben führen können, insbesondere wenn der Verstorbene bestimmte Personen bevorzugt hat und andere Erben sich benachteiligt fühlen. Es kann auch sein, dass Schenkungen im Todesfall nicht den Erwartungen entsprechen und dies zu Unzufriedenheit führt. Es ist daher wichtig, sorgfältig über die Auswirkungen von Schenkungen im Todesfall nachzudenken und sicherzustellen, dass der letzte Wille des Verstorbenen auch tatsächlich umgesetzt werden kann.
Widerruf von Schenkungen
Es besteht auch die Möglichkeit, ein Schenkung zu widerrufen. Ein solcher Widerruf kann unter bestimmten Umständen erfolgen, wenn die Voraussetzungen des § 530 BGB vorliegen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Schenkung aufgrund von Täuschung, Drohung oder Unterlassung einer Pflicht erfolgt ist. Auch kann eine Schenkung widerrufen werden, wenn sie unangemessen ist im Verhältnis zu den Verpflichtungen des Beschenkten gegenüber dem Schenker.
Eine Schenkung kann widerrufen werden, wenn sich der Beschenkte durch eine schwere Verfehlung gegen den Schenker oder einen nahen Angehörigen des Schenkers groben Undanks schuldig macht.
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 530 Widerruf der Schenkung (1)
Es ist empfehlenswert einen Anwalt zu konsultieren, um die Möglichkeiten und Voraussetzungen eines Widerrufs zu prüfen. Gerne kann ich Sie in Fragen hinsichtlich Erbrecht Schenkung beraten.
Folgen des Widerrufs einer Schenkung
Eine widerrufene Schenkung kann zur Rückgabe des geschenkten Vermögens führen. Der Beschenkte muss das geschenkte Vermögen in dem Zustand zurückgeben, in dem es sich bei der Schenkung befand, es sei denn, es wurde durch eigenes Verschulden oder durch die natürliche Abnutzung beschädigt. Es kann auch sein, dass eine Rückzahlung von Wertsteigerungen des geschenkten Vermögens verlangt werden kann, die während des Besitzes des Beschenkten entstanden sind.
Abschließende Worte
Die vielen Facetten des Erbrechts sind ein komplexes Thema. Wenn Sie eine Schenkung planen (unabhängig davon, ob diese zu Lebzeiten oder auf den Todesfall erfolgen soll) sollten Sie sich unbedingt von einem erfahrenen Anwalt auf diesem Gebiet beraten lassen. Auf diese Weise können ärgerliche und letztendlich auch teure Fehler vermieden werden.
Als Anwalt habe ich jahrelange Erfahrung im Erbrecht und kann Ihnen helfen, Ihre rechtlichen Ansprüche durchzusetzen oder Ihre Angelegenheiten zu regeln. Rufen Sie jetzt an oder vereinbaren Sie einen Beratungstermin, um sicherzustellen, dass Ihre Interessen geschützt sind und Ihre Angelegenheiten ordnungsgemäß behandelt werden.
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